Kleines Phobie-Portrait: Arachnophobie – die Spinnenphobie

Wir haben nun Mitte September und die Kribbel-Krabbler mit ihren 8 haarigen Beinchen begehren verstärkt um Einlass in unseren Wohnungen und Gärten. Manchmal überraschen sie einen, indem sie sich direkt vor unseren Nasen abseilen oder beim Putzen aufgeschreckt vor uns davonlaufen.

Sie müffeln nicht, sie machen keinen Lärm. Sie bauen ihre Netze und Kokons und fangen in unseren Breitengraden andere Insekten.

Falls Dir jetzt gerade beim Lesen schon ein wenig schwummrig wird oder Du dies etwas eklig findest, auch wenn gerade keine Spinne in Deiner Nähe ist oder wenn Du bei Halloween-Parties Spinnenkostüme und Netzatrappen abscheulich findest oder niemals einen dekorierten Spinnenmuffin essen würdest, dann könnte es möglich sein, dass Du an einer Spinnenphobie leidest.

 

Es ist evolutionär bedingt durchaus sinnvoll, Respekt vor den Achtbeinern zu haben. Man konnte ja nie wissen… Gerade Insekten konnten unliebsame Überraschungen parat haben, die auf den ersten Blick für unsere Vorfahren nicht zu sehen waren, wie Beißwerkzeuge und Stachel usw.

Manche Insekten treiben sich auf und in Dreck und Fäkalien herum (was zwar für diese sinnvoll ist), aber uns Menschen könnte die Übertragung von den dort enthaltenen Bakterien sehr schaden oder uns sogar vernichten, so dass der uns angeborene Ekel vor Verwesendem und Kot auch mit Insekten verknüpft ist.

Manchmal wird die Furcht vor Spinnen uns Menschen anerzogen, weil unsere Erziehenden selbst diese haben oder hatten. Dann erscheint es uns vollkommen selbstverständlich, diese Angst zu tragen.

 

In Tolkiens Werken „Der Herr der Ringe“ und im „Hobbit“ werden die Protagonisten jeweils von fiesen Riesenspinnen gefangen, betäubt und in Kokons verpackt. Gefangen, betäubt und komplett außer Gefecht gesetzt zu werden, so hilflos und bedroht zu sein, hat niemand gern.

Und wenn ein mit viel Fantasie begabter Mensch einer echten kleinen Spinne bei der Jagd zusieht und mitbekommt, wie sie ihre Opfer einspinnt und diese keine Chance haben und umkommen und sich in diese Situation einfühlt, dann ist es nicht verwunderlich, dass er dies in einen literarischen Stoff umwandelt.

Ein Stoff, der von Eingeschlossensein, Hilflosigkeit und Untergang handelt. Etwas, das Menschen fürchten. Eine übertragene Botschaft, die sogar die allerwinzigsten Spinnen transportieren können.

Hinter jeder Spinnenphobie steht eine ganz eigene Geschichte oder Ursache.

Manchmal lässt sich dies nicht leicht erkennen, weil irgendwann mal unbewusste Verknüpfungen entstanden, die jeder Vernunft und Logik trotzen.

Wenn auch Du keine Lust mehr hast, schreiend vor Spinnen davon zu laufen und neugierig bist, was dahinter stecken könnte, darfst Du mich gerne kontaktieren. Ich helfe gerne weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert