Licht, Ernährung und Selbstfürsorge: Wege, den Winterblues zu vertreiben
Wenn die Tage kürzer werden, die Sonne oft hinter dichten Wolken verschwindet und die Dunkelheit bereits am Nachmittag Einzug hält, spüren viele von uns, wie die Stimmung mit den fallenden Temperaturen sinkt.
Häufig besteht dabei wenig Lust auf Unternehmungen und den Tag an sich, eine trübe Gemütslage, ein Gefühl der Müdigkeit und vermehrte Lust auf Süßes oder Kohlenhydrathaltiges sowie gesteigerter Appetit.
Doch was genau steckt hinter dem sogenannten Winter-Blues, der Winterdepression oder der saisonalen Depression?
Und vor allem: Was können wir tun, um Licht in die dunklen Monate zu bringen?
Dieser Welttag wurde eingeführt, um aufzuklären und Verständnis zu schaffen.
„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“
WHO
Bemerkungen an Betroffene wie „Hab Dich nicht so.“, „Reiß Dich zusammen.“, „Nimm ein paar Pillen, dann ist es vorbei.“ oder „Du brauchst mal wieder Urlaub.“ treffen diese hart.
Erkrankte fühlen sich dann nicht ernst genommen und abgewertet.
Und dann beschließen sie zumeist, sich nicht mehr zu öffnen und leiden still vor sich hin.
Dass so eine hohe Dunkelziffer bei psychischen Erkrankungen besteht, kann man sich denken.
Auch Angehörige sind oft maßlos überfordert, wenn sie feststellen, dass ihr Nächster sich verändert, mit Dingen Probleme hat, die früher nicht relevant waren, sich zurückzieht, seltsame Stimmungen hat, sich vernachlässigt usw.
Mittlerweile öffnen sich immer mehr bekannte Persönlichkeiten und bekennen sich zu ihrer Problematik.
Der englische Prinz Harry setzt sich aktiv gegen die Stigmatisierung seelischer Erkrankungen ein und berichtet von seiner Therapieerfahrung und seinem Leiden. Dabei will er Mut machen, sich in Therapie zu begeben und erzählt freimütig, dass er auf diesem Wege sein Leben wieder in den Griff bekam.
Seelisch krank zu werden, kann theoretisch jedem passieren.
Egal, wie die jeweilige Belastung beschaffen ist: es ist für jeden Betroffenen wichtig, die Hintergründe zu kennen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Mittlerweile gibt es sehr viel an Selbsthilfeliteratur zu sämtlichen Problematiken auf dem Buchmarkt.
Angehörige beteiligen sich idealerweise auch. Es ist wichtig, dass sie ebenfalls über die Erkrankung Bescheid wissen. Oft befinden sie sich in einem Zwiespalt: sie sehen sich in der Pflicht der aktiven Unterstützung , kommen dabei an Grenzen und verzweifeln.
Für Angehörige ist es essentiell, sich selbst unterstützen zu lassen, um ihre eigene seelische Gesundheit zu erhalten und bei aller Sorge die eigenen Grenzen zu erkennen und auch zu wahren. Sei es durch Gespräche, Coachings, Selbsthilfegruppen, Internetforen oder durch Lektüre.
Psychische Erkrankungen betreffen nicht nur den Einzelnen, sondern das gesamte System, in dem er steckt.
Aufklärung und Offenheit tragen daher dazu bei, Missverständnisse abzubauen und neue Einstellungen zu gewinnen.
Erkrankte tragen zumeist eine starke zusätzliche Bürde in Form von Schuld und Scham. Erfahren sie jedoch, dass ihre Umwelt sie weiterhin schätzt und ihnen weiterhin viel zutraut, kann dies ein wichtiger Faktor für ihre positive Entwicklung sein.
Nachdem ich ein frisches Dinkel-Chia-Brötchen gefrühstückt hatte, las ich einen Artikel zum Thema Kohlenhydrate. Dies passt aus meiner Sicht wunderbar zum 07. März, dem Welttag der gesunden Ernährung. Und noch schöner: die Welten der Psychotherapie und der Ernährungswissenschaft geben sich dabei die Hand.
Im Rahmen einer Studie zur sogenannten DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension), die an sich für Menschen mit Bluthochdruck gedacht ist, stellte sich heraus, dass das Risiko der Teilnehmer an Depressionen zu erkranken, um 11% verringert wurde.
Das Wort „Diät“ ist hier im Sinne von „Maßnahme zur ernährungsbasierten Verbesserung der eigenen Gesundheit“ gemeint und nicht im Sinne von „Abspecken“.
Im Rahmen der DASH-Diät werden die Zufuhr von Salz und Fetten sehr gesenkt und der Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten erhöht. Diese Ernährungsweise ist also stark kohlenhydratbetont.
Laut DAK-Studie von 2016 liegen psychische Erkrankungen auf Platz 2 im Ranking der Erkrankungen, die die längsten Fehlzeiten am Arbeitsplatz verursachen.
Auf Platz 1 liegen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems nur knapp davor, wobei bekannt ist, dass bei vielen Erkrankungen wie z.B. „Rücken“, Muskelschmerzen und -verspannungen die psychische Komponente oft den Auslöser darstellt.
An psychischen Erkrankungen zu leiden, hat oft noch viel mit Scham zu tun. Die Dunkelziffer derer, die sich abquälen und dennoch versuchen, ihr täglich Brot zu verdienen und ihren Alltag zu meistern, ist hoch.
Betroffene möchten dann möglichst schnell wieder „funktionieren“ und geben sich mit der Einnahme von Medikamenten zufrieden.
Viele wissen gar nicht, dass Medikamente (falls überhaupt nötig) nur einen begrenzten Teil der Therapie ausmachen und eine sinnvolle therapeutische Begleitung parallel angebracht ist, um die Seele zu öffnen, neue Wege der Bewältigung kennenzulernen und nicht wieder die Dinge zu tun, die in die Belastung geführt haben.
Depression. Mittlerweile ist sie als Krankheitsbild quasi salonfähig geworden.
Die meisten Menschen stellen sich unter einem an einer Depression leidenden Menschen in etwas folgendes vor:
jemand, der sich von der Welt ausschließt, zu nichts mehr Lust hat, still und vergrämt wird, empfindlich oder irgendwie seltsam wirkt, viel weint oder dumpf vor sich starrt und im schlimmsten Fall keinen Sinn mehr im Leben sieht.
Diese allgemein bekannten Merkmale stimmen auch grundsätzlich. Doch eine Depression kann ebenso wie ein Chameläon daher kommen. Also gut getarnt.
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