Mein Jahresrückblick 2023

Mein lieber Mann und unsere Lilly im Juni 2023

Diesen Rückblick hatte ich bereits Anfang Dezember begonnen vorzubereiten.

Doch dann wurde mein geliebter Mann Kalle unerwartet von seiner Hausärztin ins Krankenhaus geschickt.

Dort verbrachte er 22 Tage.

Am 28.12. verstarb er in Anwesenheit unserer Kinder und mir plötzlich und unerwartet.

Der Schmerz und der Verlust sind zu groß, um mehr zu schreiben.

Meinen Rückblick hatte ich schon skizziert und diese Skizzen belasse ich hier und veröffentliche sie, auch wenn die Korrektur und Tiefe fehlen.

2023: Verbundenheit

Verbundenheit war mein Motto für das fast abgelaufene Jahr.

Als ich es fand, war mir noch gar nicht klar, wie genau sich dieses Motto äußern würde.

Eines meiner Familienmitglieder wurde sehr krank. Die erkrankte Person durchlitt selbst viele herausfordernde Phasen und ich als Angehörige ging sozusagen mit. Das kostet einfach Kraft und stellt immer wieder neue Hürden für alle Beteiligten auf.

Wie gut es da doch war und ist, verständnisvolle und aufbauende Freundinnen zu haben.

Diese tiefe Form der Unterstützung und Offenheit war und ist eine große Stütze für mich.

Zu sehen, nicht allein zu sein und Menschen im Hintergrund zu haben, die bedingungslos für mich da sind, aber auch die Fähigkeit besitzen, mich in die Sorglosigkeit zu ziehen, ist ein kostbares Geschenk für mich.

Im beruflichen Bereich erlebte ich weitere berührende verbindende Momente.

Mehr Klientinnen und Klienten aus früheren Zeiten denn je meldeten sich bei mir, buchten Sitzungen, um neu aufgekommene Herausforderungen anzugehen. Zumeist hatten wir uns über viele Jahre hinweg nicht mehr gesehen.

Es war schön, diese Menschen wiederzusehen und zu erfahren, wie es Ihnen ergangen war.

Ein wichtiger Ort der Verbundenheit ist übrigens mein Praxis-Newsletter.

So manches Mal erhalte ich einen lieben Kommentar zurück.

Ich erhielt in diesem Jahr viele lobende Rezensionen auf Google. Diese sind nicht nur ein Ausdruck von Zufriedenheit, sondern auch von Verbundenheit mit mir und meiner Arbeit.

Ich fühle mich geehrt und glücklich und dankbar.

Die Rezensionen findet Ihr übrigens HIER.

Was mich im Jahr 2023 bewegte

Schwupp, ist wieder ein Jahr um. Es war arbeitsreich und weil sich dies jetzt im Dezember auch noch so verhält, ist dieser Jahresrückblick

kürzer als in der Vergangenheit. Drei Themenkreise aus meiner Praxis, die im Jahr 23 besonders präsent waren, möchte ich jedoch gerne skizzieren.

Rauchfrei zu werden ist wieder in

Vermehrt meldeten sich wieder Menschen, um sich vom Rauch zu befreien.

Ich freue mich, wenn eine Klientin oder ein Klient diesen Schritt für sich tut. Diese Investition in die eigene Gesundheit geht so viel tiefer als oft gemeint wird.

Wesentlich ist, sich für die Rauchfreiheit allein aus eigenen Stücken zu entscheiden.

Der Gewinn hinterher besteht nicht nur aus der Absage an die Zigaretten.

Es ist zudem endlich wieder frei zu sein, sich selbst zu bestimmen und wieder in die Kreativität zu kommen, eigene Anliegen und Bedürfnisse sozusagen artgerecht anzugehen oder zu lösen.

Ich finde es jedes Mal spannend, gemeinsam mit den künftig Rauchfreien hinter die Kulisssen zu schauen und sie dabei zu begleiten, wieder in ihre Natürlichkeit zurückzukehren.

Dabei geht jede und jeder einen ganz eigenen Weg.

Mehr zum Thema findest Du HIER.

Angehörige

Jede psychische Erkrankung fordert nicht nur die direkt Betroffenen sondern auch die Angehörigen.

Diese kommen zu mir, um sich Aufklärung zu holen, Tipps für den Umgang mit der Krankheit und Bewältigung des Alltags zu erfahren.

Es ist wichtig, dass Angehörige bei Kräften bleiben und immer wieder Zeit haben, um den Fokus wechseln zu können und sich mal wieder anderen Themen widmen zu können.

Ohne Angehörige geht häufig nicht viel. Sie sprechen Mut zu, motivieren, treiben an, sorgen für Struktur, schmeißen den Alltag, machen Fahrdienste, wuppen die Familie und haben ganz viel Mitgefühl.

Doch sie brauchen Raum für sich und zum Auftanken. Sorge und Pflichtbewusstsein für die oder den Erkrankten daheim lenken oft davon ab, sich diesen immer wieder zu gönnen.

Von den mich aufsuchenden Angehörigen hörte ich immer wieder, dass sie zwar von ihrer Familien oder dem Freundeskreis Unterstützung erhielten, aber diese oft auch schnell am Ende ihrer Möglichkeiten seien.

Viele nachlesbare Empfehlungen für den Umgang mit der jeweiligen Krankheit waren zu allgemein oder wenig praktikabel.

Manchmal wurde befürchtet, sich unfair gegenüber der erkrankten Person zu benehmen.

Doch es gehört dazu, bei mir in der Praxis auch Raum für die eigenen Resentiments und die persönliche Verzweiflung zu haben.

Schließlich ist der Gegner nicht der erkrankte Partner oder Verwandte sondern die Krankheit.

Bewegende Momente im Rahmen von Therapiesitzungen

Für mich gehören die Situationen, wenn Klientinnen und Klienten ihre Ziele erreicht haben und sich letztendlich von mir und der Zusammenarbeit verabscheiden, definitiv zu den bewegendsten. Zusammen sind wir verschiedene Stadien der Entwicklung durchgegangen. Es wurde gelacht und auch geweint. Triumphe wurden gefeiert und es wurde auch mit so manchem gehadert.

Doch der Sinn meiner Dienste ist ja schließlich, Menschen dabei zu unterstützen, wieder selbstwirksam zu werden und sich einen neuen Fokus zu erarbeiten.

Dennoch bewegen mich bei aller Freude und Stolz auf mein Gegenüber solche Abschiede.

Jede Klientin und jeder Klient hat ihren/seinen eigenen Weg und ihr/sein eigenes Tempo.

Ja, es gibt diese Menschen, die nach einem Erstgespräch nur eine oder 2 Sitzungen benötigen und ihre Ziele erreicht haben.

Z.B. ein Klient mittleren Alters, der über 15 Jahre an Schlafstörungen litt und bereits ab der ersten Hypnosesitzung wieder durchschläft.

Meist werden jedoch mehr Sitzungen benötigt, um ans Ziel zu kommen.

Ein ebenfalls bewegender Moment war der, als eine Klientin mich zur Mittagszeit mit ihrem drei Monate alten Baby traf und es mir vorstellte.

Ich habe mich unglaublich gefreut, dass sie sich extra die Zeit nahm, um mir ihr Kind vorzustellen. Ich hatte die Freude, sie vor und während ihrer Schwangerschaft zu begleiten. Das Baby hat sich definitiv eine tolle Mama ausgesucht.

Die meisten meiner Klientinnen und Klienten sind wirklich tierlieb.

Soziale Hunde dürfen auch gerne zu Sitzungen mitgebracht werden. Hauptsache, sie vertragen sich mit der wahren Chefin der Praxis, mit Lilly.

Neulich wagten eine Klientin und ich das Experiment, deren Hund mit einer bestimmten Variante von Hypnose zu behandeln. Der Hund litt unter dem Verlust des anderen Familienhundes.

Ich bin selbst gespannt, wie es wurde.

Im vergangenen Jahr suchten mich vermehrt Menschen auf, die endlich mit ihrer Lebensgeschichte klarkommen wollten und alte Baustellen angingen. Es gab einiges an sog. „Inneres Kind Arbeit“ und Bewältigung traumatischer Ereignisse.

So oft darf ich die trotz einer schwierigen Lebensgeschichte vorhandenen Stärken und Lösungsmöglichkeiten kennenlernen. Ich erfahre von angetanenen Grausamkeiten.

Persönliche Highlights im Jahr 2023

Diese Sätze hatte ich bereits im November/Anfang Dezember geschrieben, daher bleibt dies stehen.

Ein großes Highlight war unser Jahresurlaub mit Hund und Fahrrädern. Da war die Welt noch in Ordnung.

Ich bin dankbar für diese Zeiten und traurig, dass sie nun weg sind.

2023 war auch ein Jahr der Musik. Ich bin Ende 2022 wieder in meinen alten Chor eingetreten und wir erlebten zusammen wunderschöne und teilweise auch herausfordernde Auftritte. Der Höhepunkt war unser Jubiläumskonzert im Frühsommer. Gemeinsames Tun und Vorbereiten schweißte die Aktiven zusammen und schenkte Nähe (wieder etwas vom Punkt „Verbundenheit“).

Ich beobachte und fotografiere sehr gerne die Natur. Dabei konnte ich ein Rastatter Naturwunder, nämlich einen weißen Nutria in seinem Habitat fotografieren. Ein possierliches Kerlchen, finde ich.

Gemeinsam mit meiner besten Freundin haben wir zu Fasching ein originelles Kostüm gebastelt. Wir waren Quallen und die Werkelei hat uns richtig Spaß gemacht. Wir sind beide nicht so extreme Faschingsfans, doch wir waren zusammen auf einer sehr schönen Faschingsveranstaltung und haben ganz viel liebe Worte zu unseren Kostümen gehört.

Ein Motto für 2024?

Folgende Zeilen hatte ich schon Anfang Dezember vorbereitet und lasse sie daher stehen:

Das bald endende Jahr hat mir gezeigt, wie wichtig ist es ist, trotz unerwarteter Herausforderungen sich nicht verwirren und vom eigenen Weg abbringen zu lassen.

Schon im Spätsommer hatte ich begonnen, mir für das kommende Jahr ein eigenes Journal zusammenzustellen.

Dieses wird mich bei meinen Planungen und Strukturen begleiten und mich, so hoffe ich es doch, an den roten Faden und meine Prioritäten erinnern.

Mein Buchvorhaben musste ich wegen der privaten Ereignisse erst mal auf Eis legen. Ich habe festgestellt, dass sich das Schreiben für mich nur mit viel Ruhe tun lässt.

Ich hoffe und wünsche, dass mein Familienmitglied wieder gesundet. Damit dies gelingt, braucht es kein Motto.

Es braucht Unterstützung, Liebe, Geduld und Vertrauen und gute Profis.

Aktualisierung:

Nein, es wird kein Motto geben. Ich kann nur das Beste aus jedem Tag machen.

Das Jahr 2023 hat mich auf schmerzlichste und grausame Art und Weise gelehrt, dass alles, was wir haben, JETZT ist.

Viele Worte hätte ich zu Ehren meines geliebten Mannes, die ich vorerst nur im engsten Kreise verlautbaren werde.

Es gab auch unglückliche Begleitumstände während seiner Erkrankung, die ebenfalls im engsten Kreise bleiben werden.

Lieber Mensch, der Du dies liest: Sende meinem Mann gute Gedanken, schließe ihn und uns in freundliches Gedenken ein, auch wenn Du ihn nie kennengelernt hast.

Komme gesund und glücklich ins neue Jahr. Nutze jeden Tag.

Ich grüße Dich herzlich

Claudia Enneker

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