Hunger ist nicht der Feind

Er ist wichtig und notwendig. Ihn empfinden zu können, er ist uns angeboren.

Er ist Folge eines komplexen Zusammenspiels von Hormonen und Botenstoffen im Körper.
Hätten wir keinen Hunger, woher wüssten wir sonst, dass es an der Zeit wäre, etwas zu sich zu nehmen, weil unsere Energiereserven erst mal wieder aufgebraucht sind?

Wir brauchen das klare Signal des Körpers.

Unser natürlicher Hunger zeigt uns auch, dass wir eventuell nicht ökonomisch und verbrauchsfreundlich gegessen haben, wenn er schneller als erwartet wieder auftritt.
Er zeigt uns nach Anstrengung, dass der Körper wieder Treibstoff benötigt. Der Organismus ruft danach versorgt zu werden. Ein ganz natürlicher Vorgang. Und das ist gesund.

Jedoch in Definitionen wie z.B. bei Wikipedia* kann man nachlesen, dass Hunger eine „unangenehme körperliche Empfindung“ ist.

Was macht Hunger aber unangenehm? Mehr lesen

Warum es für die Psyche wichtig ist, eine Nahrungsmittelintoleranz in den Griff zu kriegen

In diesem Beitrag möchte ich ansprechen, dass unbehandelte oder unerkannte Nahrungsmittelintoleranzen einen großen Einfluss auf das Entstehen von – wie es in der Fachsprache heißt – affektiven Störungen wie z.B. Depressionen oder Ängsten oder psychosomatischen Störungen haben können.

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Raucherentwöhnung – Angst vor Gewichtszunahme – was Sie selbst dagegen tun können

Fast jeder Raucher fragt mich zu Beginn der Raucherentwöhnung, ob man nicht was dagegen tun könne, damit er oder sie nicht anstelle des Rauchens beginnt mehr zu essen oder gar zu naschen. Es ist keineswegs so, dass jeder, der mit dem Rauchen aufgehört hat, zwangsweise mehr essen und zunehmen muss. Ob es dazu kommt, liegt an den individuellen Voraussetzungen.

Zuvor sei gesagt, dass es zu diesem Thema hypnotherapeutische Interventionen gibt, die bei Bedarf und auf Wunsch verwendet werden.

Doch was können Sie bereits vorab selbstwirksam tun?

Keine Sorge, Sie brauchen nicht zum Ernährungspuristen zu werden und es geht auch nicht um eine brachiale Ernährungsumstellung. Oft genügt es, nur an ein, zwei Rädchen zu drehen, damit sich etwas tut.

Betrachten Sie im Vorlauf Ihren Alltag. Bleiben Sie dabei wohlwollend und aufgeschlossen. Vielleicht eher neugierig wie ein Wissenschaftler im Labor. Bewerten Sie sich nicht, vor allem nicht negativ. Es geht nicht darum, „perfekt“ zu sein. Sie machen auch bestimmt nicht „alles

falsch“.

Folgende Fragen können zur Erkundung nützlich sein:

  • Essen Sie drei regelmäßige Hauptmahlzeiten?
  • Essen Sie eventuell den ganzen Tag fast nichts und dafür abends viel?
  • Sind Sie vielleicht eine kleine Naschkatze oder ein Naschkater?
  • Findet frische naturbelassene Kost in Form von reifem saftigen Obst oder genussreifem Gemüse immer wieder den Weg auf Ihren Tisch?
  • Wie viel und was trinken Sie am Tag?
  • Kochen Sie selbst oder greifen Sie häufig zu fertigen Produkten?
  • Hat das Konsumieren von Zigaretten vielleicht Ihren natürlichen Hunger „abgetötet“ oder unterdrückt?
  • Oder haben Sie ein natürliches Gefühl von Hunger und Sättigung behalten? Letzteres wäre natürlich in jedem Fall angenehm und gut.
  • Wissen Sie noch, wie Sie für sich vorsorgen?
  • Nehmen Sie zur Arbeit ein vorbereitetes Essen oder Brote mit oder nutzen Sie eine Kantine? Gönnen Sie sich Ihre verdienten (Mittags)Pausen? Essen Sie am Arbeitsplatz und arbeiten gleichzeitig, während die Kollegen in die Pause gehen?
  • Machen Sie auch privat mehrere Dinge gleichzeitig, z.B. Fernsehen und knabbern?

Und wenn Sie alles Wesentlich für sich abgefragt und analysiert haben, werden Sie mit sich selbst eins, was genau und wie Sie dies ändern möchten. Nehmen Sie sich bitte nur 1, max. 2 Bereiche vor, die anders werden sollen. Und halten Sie stets fest: Sie machen bestimmt in puncto Ernährung nicht „alles falsch“, sondern vieles schon richtig. Prüfen Sie immer wieder nach, ob Sie sich mit den vorgenommenen Veränderungen wohl fühlen.

Sie merken bestimmt, worauf ich hinziele:

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Gewinn von Vorsorge, Regelmäßigkeit und Wahrnehmen körperlicher Bedürfnisse.

Geben Sie sich dafür ruhig ein wenig Zeit im Vorlauf, z.B. ein paar Wochen, bevor Sie sich in die Raucherentwöhnung begeben.

Sie werden so keine Zeit verlieren, denn diese Entwicklung kann Sie bereits schrittweise und parallel ab dem ersten Entschluss, das Rauchen endlich sein zu lassen, begleiten. Als Erfahrungswert aus meiner Praxis liegen zwischen dem Entschluss, endlich Nichtraucher zu werden und der tatsächlichen Ausführung Wochen oder Monate. Diese Zeit können Sie also bereits produktiv für sich nutzen. Sie tun sich selbst was Gutes und behalten Ihr Ziel vor Augen.

Ich wünsche Ihnen bei Ihrem Vorhaben viel Erfolg und grüße Sie herzlich.

 

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Ihre Rauchfrei-Expertin Claudia Enneker