plus 7 Bausteine fürs Wohlfühlgewicht
Die Auflistung der 7 Bausteine findest Du am Ende des Artikels!
Wie komme ich dahin und warum ein schlanker Körper keine Garantie für Glück ist und es an sich auch gar nicht darum geht, welches Gewicht oder welche Maße man hat.
„Wenn ich erst abgenommen habe oder nur noch x Kilo wiege, dann wird alles besser:
ich finde endlich einen Partner oder eine Partnerin/geht mein Partner oder meine Partnerin liebevoller mit mir um/ bekomme ich endlich einen besseren Partner oder eine bessere Partnerin/ habe ich mehr Erfolg im Beruf/ werde ich geachtet/ habe ich endlich Verehrerinnen oder Verehrer, die mir nachlaufen/ sagt niemand mehr negative Dinge über mich/ bin ich in meiner Familie gut angesehen / habe ich Wohlbefinden und Erfolg prinzipiell gepachtet /kann ich mich endlich entfalten oder durchsetzen/ bin ich vor jedweder Kritik gefeit bzw. unangreifbar…usw., usw.“
Liebe, Achtung und Selbstbestimmung sind auf den ersten Blick der Haupttenor dieser Aussagen.
Die oben zitierten Gedankenschnipsel sind Überzeugungen, die Menschen wirklich denken oder aussprechen oder in ihr Tagebuch schreiben., unabhängig davon, ob sie nur 2 Kilo oder 50 oder mehr Kilos Überhang mitbringen.
Diese Art zu denken bewirkt, dass nach dem Diäterfolg der Jojo-Effekt kommt oder die Diät nicht durchgezogen wird.
Behalte Deinen Realitätssinn
Wenn es so schön heißt, dass „Abnehmen im Kopf stattfindet“ und damit ist n i c h t das gesunde, vernünftige , ach so bewusste und gezügelte Essen gemeint, dann geht es um die Auflösung und Entkräftung dieser eben erwähnten Gedanken.
Äußerlich mögen sie wie gute Ziele wirken, genauer betrachtet, stecken sie voller Perfektionsdrang, Selbstablehnung, Angst , Zwist und Bedingen. Purer Stress. Sie sprechen von einer fernen Zukunft, doch niemand kann diese vorhersagen.
Der Blick auf die Zukunft hält uns Menschen meist davon ab, den Blick auf die Gegenwart zu konzentrieren.
Dabei benötigen wir den Ist-Zustand, um uns zu finden und wirklich den Weg zu gehen, der für uns förderlich ist.
Stress, Angst und negatives Denken schieben unsere Vernunft beiseite und Abnehmwillige greifen nach jedem Grashalm, um ihr Übergewicht loszuwerden und dies ohne Rücksicht auf ihr Wohlbefinden.
Dabei möchte man doch so gerne, dass die Versprechen der Abnehmindustrie absolute Wahrheit sind und es leicht und vor allem schnell ermöglichen, den Traumkörper zu erreichen.
Diese Industrie behauptet, genau zu wissen, was ein Mensch braucht, um wirklich abnehmen zu können und falls es nicht klappt, dann trägt nicht sie die Schuld, sondern der Anwender.
So wandern Menschen von einer Diät zur anderen und nach gewissen Berg- und Talfahrten ist es irgendwann doch wie einst und eventuell noch mehr an Gewicht. Parallel wurde das eigene Leben verplempert. Man hatte die Abnahme als Lebensthema auf der täglichen Agenda und vergaß , andere Dinge zu genießen oder verbot es sich sogar.
Albert Einstein wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Wenn also folglich Diäten doch nicht den erwünschten Erfolg bringen, obwohl man doch so viele angewendet hat, dann könnte es doch so sein, dass der Schlüssel zum Wohlbefinden im Körper an anderer Stelle zu finden ist.
Natürlich bewirkt ein gewisses Kaloriendefizit, dass der Körper Gewicht verliert.
Doch nicht das Essen selbst, sondern unser Umgang und unsere Bewertung von Essen und Lebensmitteln bedingen die Problematik.
Wir glauben, dass die „Fachwelt“ viel besser weiß, was uns gut tut. Auch die Modewelt und die Medien geben uns vor, wie unsere Körper zu sein haben.
Indem wir dies bejahen, machen wir uns klein und schlecht, geben unsere Intuition und unsere Natürlichkeit auf und vergessen uns selbst.
Eine Studie mit Kindern
Viele Menschen glauben, wenn sie so essen würden, wie sie wollten, dass sie dann hemmungslos und ungesund handeln würden und zwangsläufig dick oder dicker würden.
Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts führte die Kinderärztin Clara Davis eine Studie zur intuitiven Auswahl von Lebensmitteln durch zuvor noch gestillte kleine Kinder durch.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1626509/
Das Ergebnis war, dass sich die Kinder intuitiv so ernährten, dass keines nach Ablauf der Studie Mangelerscheinungen oder Unter- bzw. Übergewicht hatte. Unbeeinflusst und ohne Zwang wählen kleine Menschen automatisch die passende Nahrung für sich aus.
Die Studie wurde übrigens in den 90er Jahren wiederholt und brachte die gleichen Ergebnisse.
Vertrauen in den eigenen Körper ist der Schlüssel.
Die erwähnten Kinder hatten dies noch und ich wünsche es für jeden Menschen.
An sich ist es uns per Geburt gegeben.
Von Natur aus fähig
Jeder Mensch trägt seine eigene Menükarte in sich. Für jeden gilt eine höchsteigene Ernährungsweisheit.
Auch von der Grundphysiognomie sind wir verschieden. Es gibt stabilere Figurtypen oder zierlichere.
Wieder zurückzukommen zur Erkenntnis, so völlig in Ordnung zu sein, wie man von Natur aus geschaffen sei und sich damit wohlzufühlen, ist eines der größten Geschenke, das man sich selbst machen kann.
Nimmt schon mal einen großen Berg an Stress weg.
Je weniger Stresshormone im Körper herumspazieren, desto besser für den Stoffwechsel.
Wieder hineinspüren zu lernen, was der eigene Organismus benötigt und diesem dadurch implizit wieder Vertrauen zu schenken ist aus meiner Sicht wesentlicher und zielführender als sich durch Ernährungsprogramme und Kalorientabellen durchzuquälen.
Du hast es schon in Dir: das richtige Tempo
Gestützt wird dies durch Zeit, die man sich selbst gibt. Jede Veränderung braucht Zeit, sagt ja schon der Volksmund.
Paradox ist es, hektisch auf die Veränderung hinzuzielen, denn dadurch wird meist der Misserfolg vorprogrammiert.
Unser Inneres legt Wert darauf, sich erst mal mit Neuerungen vertraut zu machen.
Passt ihm das Tempo nicht, legt es die Bremse ein oder macht eine Kehrtwende. Unser Inneres hat grundsätzlich das Ziel, uns Gutes zu tun. Ist es davon nicht überzeugt bzw. stimmt die Strategie nicht , blockiert es unser Vorhaben.
Ein Mischmasch aus hormonellem Funktionieren und unbewussten Denkstrukturen übernimmt dann die Führung und bedingt sich gegenseitig, damit die neue Strategie sich erst gar nicht entfalten kann .
Schnell etwas erreichen zu wollen oder gar zu „müssen“ in punkto Körper impliziert automatisch das „Nicht-gut-so-Denken“. Sofort muss das weg, ansonsten bin ich nicht wertvoll genug.
Das stresst und so wird das gutgemeinte Diätvorhaben parallel durch eine nette Ausschüttung an Stresshormonen begleitet.
Und dreimal darf man nun raten: durch welche Strategien haben Betroffene zumeist ihren Stress vor der Diät mehr oder minder unbewusst versucht zu stillen?
Eben durch das, was sie versuchen zu überwinden: durchs Essen.
Damit das Imperium nicht zum xten Male zurückschlägt, gib Dir also Zeit für Deine Veränderung (das gilt übrigens auch für andere Lebensbereiche).
Stressoren – niemand braucht sie
Übrigens ist die Waage auch noch so ein Stressor. Zahlen, Tabellen und Maße sollen der Selbstkontrolle dienen.
Es gibt Menschen, die sich wohl und sicher fühlen, wenn sie – allgemein ausgedrückt – ihren Körper durch Zahlen definiert wissen.
Unter den Besucherinnen und Besuchern meiner Praxis kommt dieses Denken fast nie vor. Im Gegenteil: sie haben genug davon. Sie wollen ihre Laune und ihr Verhalten nicht mehr von solchen Zahlenwerten diktiert bekommen.
Wer nun denkt, dass nur übergewichtige Menschen diesen Stress erfahren, lese bitte dies:
ein guter Freund, der schon immer gertenschlank ist, sehr viel Muskulatur aufgebaut hat, ausgewogen isst und sich regelmäßig und viel bewegt, hatte die Gelegenheit, an einem Gesundheitscheck teilzunehmen.
Sein Arbeitgeber wollte der Belegschaft etwas Gutes tun und der besagte Freund nahm am Check teil. Laut Check kam anhand bestimmter Zahlenwerte heraus, dass er etwas übergewichtig sei und dringend an seiner Ernährung schrauben solle. Der Freund war nach der Diagnose ziemlich durcheinander. Sein Tag und die nächsten Tage waren mit einer für ihn untypischen Stimmung gefüllt. In seinen freien Zeiten grübelte er über das Ergebnis nach. Außerdem irritierte ihn, dass sein Kollege mit gleicher Körperlänge und ähnlichem Gewicht, der erst vor einem halben Jahr sehr viel abgespeckt hatte und kaum Sport trieb, super Ergebnisse beim Check erzielt hatte.
Der Freund erzählte von der Angelegenheit bei einem Treffen. Letztendlich muss er so was wie das „Arnold-Schwarzenegger-Syndrom“ 🙂 erlebt haben. Stellte man Schwarzenegger in seinen Wettkampfzeiten auf eine Waage, kam stets „massives Übergewicht“ heraus. Aber wir alle wissen ja schon lange, dass er extrem viel Muskelmasse aufgebaut hatte, die das Wiegeergebnis bedingte.
Zahlen bedeuten eben nicht immer das, was sie zu sein scheinen.
Eine gewöhnliche Personenwaage misst eben nur Kilos. Sie misst nicht das Verhältnis von Muskelmasse, Körperfett und Wassergehalt zueinander.
Natürlich bedeutet normalerweise ein höheres Wiegeergebnis nicht gleich „viel Muskeln“.
Wieder zur Expertin/ zum Experten werden
Ich bin auch keine Feindin von Austestungen und Zahlenwerten an sich, aber ich plädiere ohnehin dafür, den gesunden Menschenverstand einzuschalten und den Zahlen nicht bedingungslos zu glauben. Im erwähnten Fall des Freundes hätte auch ein Blick der Tester genügt, um zu erkennen, dass eine Diskrepanz zwischen optischer Erscheinung der Testperson und dem Testergebnis besteht.
Vor dem Test fühlte sich der Freund einfach wohl und glücklich in seinem Körper und wäre nie auf die Idee gekommen, diesen zu hinterfragen.
Mittlerweile hat er sich wieder von dem Erlebnis erholt und durch das geschilderte Erlebnis wertvolle bzw. lehrreiche Erfahrungen gemacht.
Eine davon ist übrigens, dass es gut ist, sich selbst und seinem Körper weiterhin zu vertrauen.
Die andere ist, dass Vergleich nicht unbedingt glücklich macht.
Wir Menschen können nicht mit Scheuklappen durch die Welt gehen, wir sind täglich unglaublich vielen Einflüssen ausgesetzt.
Doch geboren werden wir als Experten für uns und den eigenen Körper. Wir haben die Gabe, auf uns zu hören und uns von wenig zielführenden Fremdmeinungen zu befreien.
Wer mit einer Ess- oder Gewichtsproblematik bei mir Hilfe sucht, glaubt zumeist nicht mehr, diese Fähigkeiten noch zu besitzen und fühlt starke Verwirrung und Unsicherheit.
Das Ziel der Zusammenarbeit ist, das eigene Expertentum aufzuwecken, natürlichen Hunger wieder zu entdecken und nicht zu verteufeln sowie inneren Stress abzubauen und Akzeptanz als Basis zu erstellen.
Essen ist aus dieser Sicht nicht das Problem oder die Lösung.
Wieder Zugang zu sich zu erlangen, sich wieder mit Vertrauen und frei jenseits von Ernährungsphilosophien zu bestimmen und zu entfalten, pflastern den Weg zum Wohlbefinden.
Du möchtest mit mir zusammenarbeiten und Dein Wohlbefinden wieder herstellen – ob körperlich oder seelisch -, Dein Projekt lautet „Wohlfühlgewicht“, dann kontaktiere mich gerne über mein Kontaktformular.
Die Übersicht gefällt mir auch. Meiner Tochter will ich den ´natürlichen Hunger´ gerne als etwas Schönes ans Herz legen, nicht essen wollen, sobald was reinpasst. Wir sind dran, möglichst stressfrei.
https://beatekalmbach.home.blog/2020/10/18/dick-ist-doof/
Liebe Beate, das ist ein wunderbares Unterfangen, die eigene Tochter zu unterstützen, dem eigenen Körper nahe zu kommen. Dafür wünsche ich alles Gute.
Möglichst stressfrei gehen die Dinge einfach besser voran. Herzliche Grüße!
Hallo,
danke für den Artikel. Die Übersicht gefällt mir besonders gut!
LG