Raucherentwöhnung – Angst vor Gewichtszunahme – was Sie selbst dagegen tun können

Fast jeder Raucher fragt mich zu Beginn der Raucherentwöhnung, ob man nicht was dagegen tun könne, damit er oder sie nicht anstelle des Rauchens beginnt mehr zu essen oder gar zu naschen. Es ist keineswegs so, dass jeder, der mit dem Rauchen aufgehört hat, zwangsweise mehr essen und zunehmen muss. Ob es dazu kommt, liegt an den individuellen Voraussetzungen.

Zuvor sei gesagt, dass es zu diesem Thema hypnotherapeutische Interventionen gibt, die bei Bedarf und auf Wunsch verwendet werden.

Doch was können Sie bereits vorab selbstwirksam tun?

Keine Sorge, Sie brauchen nicht zum Ernährungspuristen zu werden und es geht auch nicht um eine brachiale Ernährungsumstellung. Oft genügt es, nur an ein, zwei Rädchen zu drehen, damit sich etwas tut.

Betrachten Sie im Vorlauf Ihren Alltag. Bleiben Sie dabei wohlwollend und aufgeschlossen. Vielleicht eher neugierig wie ein Wissenschaftler im Labor. Bewerten Sie sich nicht, vor allem nicht negativ. Es geht nicht darum, „perfekt“ zu sein. Sie machen auch bestimmt nicht „alles

falsch“.

Folgende Fragen können zur Erkundung nützlich sein:

  • Essen Sie drei regelmäßige Hauptmahlzeiten?
  • Essen Sie eventuell den ganzen Tag fast nichts und dafür abends viel?
  • Sind Sie vielleicht eine kleine Naschkatze oder ein Naschkater?
  • Findet frische naturbelassene Kost in Form von reifem saftigen Obst oder genussreifem Gemüse immer wieder den Weg auf Ihren Tisch?
  • Wie viel und was trinken Sie am Tag?
  • Kochen Sie selbst oder greifen Sie häufig zu fertigen Produkten?
  • Hat das Konsumieren von Zigaretten vielleicht Ihren natürlichen Hunger „abgetötet“ oder unterdrückt?
  • Oder haben Sie ein natürliches Gefühl von Hunger und Sättigung behalten? Letzteres wäre natürlich in jedem Fall angenehm und gut.
  • Wissen Sie noch, wie Sie für sich vorsorgen?
  • Nehmen Sie zur Arbeit ein vorbereitetes Essen oder Brote mit oder nutzen Sie eine Kantine? Gönnen Sie sich Ihre verdienten (Mittags)Pausen? Essen Sie am Arbeitsplatz und arbeiten gleichzeitig, während die Kollegen in die Pause gehen?
  • Machen Sie auch privat mehrere Dinge gleichzeitig, z.B. Fernsehen und knabbern?

Und wenn Sie alles Wesentlich für sich abgefragt und analysiert haben, werden Sie mit sich selbst eins, was genau und wie Sie dies ändern möchten. Nehmen Sie sich bitte nur 1, max. 2 Bereiche vor, die anders werden sollen. Und halten Sie stets fest: Sie machen bestimmt in puncto Ernährung nicht „alles falsch“, sondern vieles schon richtig. Prüfen Sie immer wieder nach, ob Sie sich mit den vorgenommenen Veränderungen wohl fühlen.

Sie merken bestimmt, worauf ich hinziele:

DSC00052

Gewinn von Vorsorge, Regelmäßigkeit und Wahrnehmen körperlicher Bedürfnisse.

Geben Sie sich dafür ruhig ein wenig Zeit im Vorlauf, z.B. ein paar Wochen, bevor Sie sich in die Raucherentwöhnung begeben.

Sie werden so keine Zeit verlieren, denn diese Entwicklung kann Sie bereits schrittweise und parallel ab dem ersten Entschluss, das Rauchen endlich sein zu lassen, begleiten. Als Erfahrungswert aus meiner Praxis liegen zwischen dem Entschluss, endlich Nichtraucher zu werden und der tatsächlichen Ausführung Wochen oder Monate. Diese Zeit können Sie also bereits produktiv für sich nutzen. Sie tun sich selbst was Gutes und behalten Ihr Ziel vor Augen.

Ich wünsche Ihnen bei Ihrem Vorhaben viel Erfolg und grüße Sie herzlich.

 

Noch mehr zum Thema Rauchfreiheit finden Sie HIER

Ihre Rauchfrei-Expertin Claudia Enneker

Psychotherapie nach Krebs

Es war noch in meinen Anfangszeiten, als ich noch keinen Heilpraktikertitel trug und Menschen zum Thema Ernährung beriet. Eine ältere Dame bat mich darum, ihren Ernährungsstatus zu analysieren und sie zu beraten, wie sie diesen verbessern könnte. Die Klientin machte prinzipiell alles richtig. Im Verlauf des Kennenlernens stellte sich heraus, dass sie eine Krebs-Behandlung hinter sich hatte. Sie setzte nun alles auf das Thema gesunde Ernährung, die sie allein dies als Schlüssel gegen ein eventuelles Wiederauftreten sah. Ich konnte sehen, wie unglücklich und überfordert sie war, voller Sorgen und alleingelassen.

Ich treffe immer wieder auf Menschen, die eine Krebs-Behandlung hinter sich haben. Sie haben sich lange Zeit nur mit diesem einen Thema beschäftigen können. Nach Abschluss der akuten und Reha-Behandlungen und eventueller psychoonkologischer Beratungen beginnt die Zeit des Abwartens , der Neuorientierung und der Reflexion. Es tauchen Fragen auf, die durch das tägliche Leben selbst entstehen. Krebspatientinnen und -patienten sind zumeist darüber aufgeklärt, dass es für die Entstehung von der Erkrankung viele Gründe gibt und nicht nur den einen und sie wissen auch oft, dass eine gute seelische Balance die Heilung unterstützt.
Mir wird häufig von Betroffenen berichtet, dass sie sich mit dem Beginn des Alltags häufig überfordert und unsicher fühlen. Sie suchen Sicherheit und eigenen gangbaren Weg. Sie möchten Familie und Freunde nicht mit ihren Problemen belasten.

Die Zeit nach den Behandlungen ist eine gute Zeit, um Fragen wie diese zu klären:

Wie gehe ich mit meinen Ängsten um?
Wie verarbeite ich die Erfahrungen von Behandlungen und OPs?
Wie akzeptiere ich meinen Körper wieder ?
Wie lasse ich belastende Gedanken und Selbstzuweisungen von Schuld hinter mir?
Wie und womit kann ich mir selbst Gutes tun?
Wie erkenne ich negativen Stresse und wodurch kann ich ihn loslassen?
Wie finde ich wieder Zutrauen zum Leben und zu mir?
Wie kann ich wieder freudvoll leben?

Die Heilung von Krebs ist eine vielschichtige Angelegenheit. Nicht nur eine normal funktionsfähige Psyche trägt dazu bei, sondern eben das Zusammenspiel aus Behandlung des Körpers, gesunder Ernährung, angemessener Bewegung und Entspannung und Kontrollen beim Arzt.