Teil 1 von 2:
3 weniger bekannte körperliche Gründe, warum Du nicht abnimmst
Was würdest Du spontan sagen, weshalb manche Menschen trotz bester Bemühungen nicht abnehmen können ?
Vielleicht würdest Du antworten, es könnte an einem durch drastische Diäten geschwächten Stoffwechsel liegen, an zu wenig Bewegung, an hormonellen Veränderungen wie z. B. den Wechseljahren, Unverträglichkeiten oder Allergien, bestimmten Medikamenten , Stoffwechselstörungen, entzündlichen Erkrankungen usw.
Angenommen, nichts davon liegt vor, was bleibt dann als Grund übrig?
Erfahre, dass die Gründe auf einer ganz unerwarteten Ebene liegen können – jenseits von Kalorien, Nährwerten und gesunden Lebensmitteln – dies sowohl im körperlichen (organischen) Sinn als auch im emotionalen Bereich.
Insgesamt 6 weniger bekannte Kandidaten stelle ich hier kurz vor. Die ersten drei findest Du gleich hier in Teil 1 und den Rest in Teil 2.
1. Lipödem als mögliche Ursache, warum Du nicht abnimmst
Gerade bei Menschen, die an viel Übergewicht leiden, also mit einem BMI über 35 wird eine Fettstoffwechselstörung mit dem Namen „Lipödem“ häufig nicht bemerkt.
Dicke Beine, starke Cellulite, Schmerzen in den Beinen werden eher als Zeichen einer Adipositas gesehen, als als Folgen eines Lipödems.
Ein vorhandenes Lipödem bedeutet nicht unbedingt signifikantes Übergewicht,
jedoch optisch zunächst erst mal das nichtproportionierte Vorhandensein von Fettansammlungen.
Klassisch als sog. Reiterhosen oder dicke Oberschenkel mit Speck oberhalb der Knie.
Waden und Knöchel können unauffällig „normalschlank“sein. Die Ansammlungen können jedoch ebenso an den Armen auftreten und am Bauch.
Es gibt zudem verschiedene Schwerestadien der Erkrankung, die sich zumeist in der späten Pubertät zu zeigen beginnt.
Zudem tritt es nur bei Frauen auf.
Oft beginnt dann ein zermürbender Kreislauf aus Diäten und schlechten Gefühlen gegenüber dem eigenen Körper.
Um bei einem Lipödem abzunehmen, bedarf es
erstens einer gesicherten Diagnosedurch einen Spezialisten
und zweitens einer ausgeklügelten individuellen gesunden Ernährungsstrategie.
Einen interessanten ermutigenden Blog einer Betroffenen möchte ich nicht vorenthalten. Karen berichtet über ihr Leben mit Lipödem.
2. Night-Eating – ein besonderes Phänomen, das das Abnehmen torpediert
Das sogenannte Night-Eating-Syndrom ist ein Phänomen, bei dem Betroffene nachts essen, dabei teilweise schlafwandlerisch den Kühlschrankplündern und sich am nächsten Morgen wundern,
warum sie z.B. zwischen Lebensmittelverpackungen im Bett wieder aufwachen und sich an die Ereignisse der Nacht nicht erinnern können.
Oder es kommt zu so starken Hungeranfällen, dass der Schlaf dadurch unterbrochen wird und der Hunger gestillt werden muss.
Das nächtliche Essen ist bisher noch nicht eingehend untersucht worden.
Manche Night-Eaters haben einen Diabetes, ansonsten vermutet man Stress oder eine Neigung zu Sucht als Ursache.
Auch ein Zusammenhang mit Depressionen soll bestehen.
Erfasst wird das Night-Eating-Syndrome bisher nur im amerikanischen diagnostisch-statistischen Manual psychischer Störungen (DSM–5).
Eine ganzheitliche Betrachtung der Angelegenheit empfiehlt sich.
Neben einer gründlichen körperlichen Untersuchung samt Behandlung ist Psychotherapie zur Erkundung und Lösung verborgener innerer möglicher Konflikte und Auslöser vielversprechend.
3. Hashimoto-Syndrom
Leider handelt es sich bei „Hashimoto“ nicht um eine coole asiatische Sportart, sondern um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse.
Benannt wurde das Syndrom nach seinem Entdecker Hakaru Hashimoto, der dieses anfangs des letzten Jahrhunderts erkannte.
Einfach formuliert, bedeutet „Hashimoto“, dass die Schilddrüse chronisch entzündet ist, sich sozusagen selbst zerstört und Betroffene sich abwechselnd in der sogenannten Unterfunktion der Schilddrüse oder auch Überfunktion befinden können.
In diesem Artikel bei Wikipedia könnt Ihr das Wesentliche nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis .
Behandelt werden kann diese Erkrankung durch die passende Gabe von Schilddrüsenhormonen.
Klingt ja erst mal nach „alles in Butter und easy-peasy“. Jedoch ist der Weg zur gesicherten Diagnose für Erkrankte häufig mit Leid gepflastert.
Denn im sogenannten großen Blutbild werden lediglich klassische Schilddrüsenhormonwerte gemessen, es wird aber nicht nach den für Hashimoto aussagekräftigen Antikörpern gefahndet.
Oft kommt so bei der Erstuntersuchung nur eine Unterfunktion als Diagnose heraus und trotz korrekter Einnahme des Thyroxin-Präparates und gutem Lifestyle bleibt das Übergewicht weiterhin hartnäckig auf den Hüften.
Was kannst Du dann tun? Es ist wichtig, das Thema mit Deinem Behandler zu besprechen. Eventuell wird zur Diagnose noch eine Überweisung zu einem Endokrinologen („Hormonspezialisten“) nötig sein.
Falls sich der Verdacht bestätigt, wird die Substitution mit Schilddrüsenhormonen neu eingestellt.
Noch eine kleine Empfehlung:
3 weniger bekannte körperliche Ursachen hast Du nun kennengelernt. Es gibt zudem Gründe, die nicht organisch bedingt sein müssen, sondern sozusagen durch die Hintertür kommen, ganz unbewusst. Mehr dazu in Teil 2!
Wie geht es Dir mit diesen Informationen? War Dir vielleicht einiges bekannt? Was für Erfahrungen hast Du gemacht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!